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Neues zur XBRL Anwendung

Posted on January 22, 2019 by Kompetenzzentrum XBRL.CH

XBRL kommt, dafür gibt es gute Gründe: digitales, schnelles und effizientes Reporting schafft Vertrauen und erhöht die Transparenz. Sabine Prodan, Initiantin des Schweizer XBRL-Kompetenzzentrums, zur weiteren Verbreitung:

XBRL ist die Antwort auf die wachsende Herausforderung, die Vielfalt an Daten und Formaten sowie Umfang im Reporting zu bewältigen. Sie vereinfacht die Prozessierung und Analyse von Daten, indem diese maschinenlesbar aufbereitet werden. Bei Verwendung des sog. Inline XBRL-Formats (iXBRL) – ein in „HTML eingebettetes XBRL“ – kann der Bericht mit jedem Web-Browser betrachtet werden.

In den USA ist das XBRL-Format seit 2009 bei allen börsennotierten Unternehmen mit Abschlüssen nach US-GAAP Pflicht, davon sind auch Schweizer Unternehmen (z.B. ABB und CS) betroffen. Die Verpflichtung zu XBRL-Filings für ausländische Emittenten mit IFRS-Regelwerk – wie z.B. Novartis – kam 2017 hinzu (sog. „6-K/20-F“).

Neu soll XBRL innerhalb der EU für alle Emittenten gelten, die an einem geregelten Markt in der EU gehandelt werden. Für alle börsennotierten und nach IFRS bilanzierenden Konzerne in Europa gilt ab 2020 eine Pflicht für XBRL Format (bestimmte Tabellen und Teile aus Anhang). Es soll das sog. Inline XBRL Format (auch iXBRL) verwendet werden – ein in HTML eingebettetes XBRL. Damit kann ein XBRL Bericht mit jedem Web-Browser betrachtet werden: für Mensch und Maschine lesbar!

Mit der europäischen Rahmenrichtlinie Solvency II für Versicherungsunternehmen sind bereits heute CH-Versicherungsgruppen indirekt betroffen, wenn sie Niederlassungen in der EU haben. Die Daten der Quantitative Reporting Templates (QRT) werden über XBRL jeweils an die nationalen Aufsichten übermittelt. Beispiele: Basler Versicherung in DE, Swiss Life (Solvenz-Berichte DE, LUX, FL, FR). Ebenso gelten bestimmte Vorschriften für Banken und Asset Managers infolge von Basel III, Pillar III: ab 2020 wird XBRL Pflicht in UK.

Auch in der Schweiz gewinnt XBRL wieder an Fahrt mit dem neuen Kompetenzzentrum des Vereins XBRL Schweiz. Der Verein nimmt seine Rolle wahr, um die Effizienz und Standardisierung in der Rechnungslegung und Berichterstattung stärker zu fördern. Auch soll der Schweizer Verein ab 2019 wieder als „Jurisdiction“ in die international XBRL Organsiation eingebunden werden. Dank des Netzwerks der Co-Präsidentin Sabine Prodan erfolgt auch ein enger Austausch mit der XBRL-Expertin FH-Prof. Mag. Monika Kovarova-Simecek aus Österreich, Studiengangsleiterin Wirtschafts- und Finanzkommunikation an der FH St. Pölten. Ihre aktuelle Einschätzung «Unternehmen sollten sich möglichst rasch mit XBRL auseinanderzusetzen, um XBRL nicht nur zum Zeitpunkt des „digital switch-over“ im Einsatz zu haben, sondern auch proaktiv deren Vorteile und Fallstricke zu verstehen. In einer digitalen Reporting-Welt werden nur jene profitieren, die nicht nur die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllen, sondern auch das kreative Potenzial von digitalen Tools wie XBRL ausschöpfen. Das setzt allerdings voraus, dass wir Digital Financial Reporting nicht nur als den Einsatz von neuen Tools verstehen, sondern als eine gänzlich neue Kulturtechnik der Finanzkommunikation. XBRL ist ein wesentlicher Schritt in diese Richtung.»

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