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In der Schweiz gibt es keine offizielle Meldeanforderung die XBRL vorschreibt. XBRL hat international, insbesondere in Europa und den USA große Verbreitung gefunden. Bereits heute berichten Schweizer Unternehmen in XBRL:

  • In den USA börsennotierte Unternehmen melden die Geschäftsberichte in XBRL zur SEC.
  • In Liechtenstein melden Banken und Versicherungen seit 2016 FINREP/COREP und Solvency II Meldungen an die Finanzmarktaufsicht (FMA).
  • In Deutschland melden Tochtergesellschaften von Schweizer Konzernen die Steuerbilanzen an die Finanzämter in XBRL.

Hier eine Auswahl von öffentlich verfügbaren XBRL Meldungen. Ausgewählte Schweizer SEC fillings, US Börsenaufsicht:

Schweizer Versicherer mit Niederlassung in der EU sind verpflichtet über ihre Solvenz nach dem Standart Solvency II zu berichten. Teile dieser XBRL Meldungen werden als PDF veröffentlich. Ein Beispiel dafür sind der Solvency II Report der Swiss Life Deutschland oder der SFCR Zurich Gruppe Deutschland.

Alle Niederlassungen von Schweizer Unternehmen in Deutschland müssen die HGB und Steuerbilanz in XBRL an die Finanzämter melden. Beispiele sind Geberit, Swiss Life und viele weitere.

Initiative Finanzplatz Schweiz «Corporate API»

In der EU sind Banken seit 2018 durch PSD2 verpflichtet, Daten auf Wunsch der Kunden an Dritte weiterzugeben bzw. Zahlungsaufträge von Dritten entgegenzunehmen. Ausserdem müssen sie bei der Datenübertragung und der Einrichtung von geeigneten Schnittstellen kooperieren. Vermutlich wird es in der Schweiz nicht sofort zu einer ähnlichen Regelung kommen – mittelfristig ist aber kaum vorstellbar, dass Banken den Wunsch ihrer Kunden ignorieren können, Daten an Dritte weiterzuleiten! In diesem Kontext dürfte künftig auch der ISO Standard XBRL («eXtensible Business Reporting Language») eine entscheidende Rolle spielen.

Voraussetzung für diese Entwicklung ist, dass es zuverlässige Daten-Schnittstellen von der Bank zur Software des Kunden gibt. Bisher mussten solche Schnittstellen aufwändig einzeln erstellt werden. Hier greift jetzt der Finanzplatz Schweiz ein: bei der SIX ist in Zusammenarbeit mit Banken und anderen Stakeholdern das sogenannte «Corporate API» in Planung. Dabei handelt es sich um eine Art «Universalstecker», den die SIX für Banken und Anbieter digitaler Services künftig zur Verfügung stellen wird. Schematisch lässt sich die Entwicklung wie folgt skizzieren:

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Abbildung 7 Schematische Darstellung des Projektes «Corporate API»

Das Kompetenzzentrum XBRL Schweiz verfolgt die Entwicklung der Initiative eng und unterstützt das Vorhaben durch spezifisches Know-how. Es verantwortet u.a. die OR Taxonomie 2.0 und deren weitere Entwicklung, welche für alle bestehenden und künftigen Standard Lösungen im Bereich e-bilanz das Fundament ist. Ohne diese Tax kann sich keine Lösung im Markt etablieren, weil u.a. auch alle Softwarelösungen mit den jeweiligen Kontorahmen darauf basieren.


Erfahren Sie mehr zum Thema: Durchbruch als Standard